Naturerbe Zentrum RÜGEN von der Deutschen UNESCO-Kommission ausgezeichnet

Ostseebad Binz/Prora, 23.09.2013 – Die Deutsche UNESCO-Kommission hat das Naturerbe Zentrum RÜGEN in der vergangenen Woche als Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ deklariert. Als erstes ausgezeichnetes Projekt auf der Insel Rügen reiht es sich in die bundesweiten Initiativen ein, die das Anliegen einer weltweiten Bildungsoffensive der Vereinten Nationen vorbildlich umsetzen: Sie vermitteln Kindern und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln.

Naturerlebnis Rügen & Umweltbildung
„Das Naturerbe Zentrum RÜGEN zeigt eindrucksvoll, wie zukunftsfähige Bildung aussehen kann. Das Votum der Jury würdigt das Projekt, weil es verständlich vermittelt, wie Menschen nachhaltig handeln“, so Prof. Dr. Gerhard de Haan, Vorsitzender des Nationalkomitees und der Jury der UN-Dekade in Deutschland.
Mit einem 1.250 Meter langen Baumwipfelpfad, spannenden interaktiven Ausstellungen und einem themenübergreifenden Umweltbildungsprogramm macht das Naturerbe Zentrum RÜGEN die Natur für alle erfahrbar und weckt die Begeisterung für Themen wie Natur- und Umweltschutz. Errichtet wurde das im Juni 2013 eröffnete Zentrum von der Erlebnis AKADEMIE AG und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Umgeben von der DBU Naturerbefläche Prora gewährt es seinen Besuchern – seit Eröffnung bereits 115.000 – wissenswerte Einblicke in die Artenvielfalt der zum Nationalen Naturerbe gehöhrenden Flächen aus verschiedenen Perspektiven.

Als wichtige Komponente spricht das Umweltbildungsangebot im NaturLabor des Zentrums insbesondere Kinder- und Schülergruppen an. Natur erleben wird hier groß geschrieben. In verschiedenen Mitmachangeboten wie beispielsweise der „Klimawerkstatt“ sowie den „Wilden Spielen“ oder einem „Waldtag“ stehen neben dem klassischen Lernen ebenso die Reflexion des eigenen Alltags- und Konsumverhaltens, das eigenständige Handeln und Entwickeln von Lösungsansätzen aber auch Kreativität im Vordergrund.

Ganzheitliches Nachhaltigkeitskonzept
Das Angebot des Zentrums richtet sich auch an Menschen mit Handicap oder junge Familien. Mit einer maximalen Steigung von sechs Prozent und alternativen Aufzügen sind der Baumwipfelpfad und das Umweltinformationszentrum für Rollstuhlfahrer, Gehbehinderte aber auch Eltern mit Kinderwagen barrierefrei. Die hauseigene „Boomhus Gastronomie“ strebt derzeit eine Zertifizierung für ein Bio-Menü an. Hier werden bereits seit Eröffnung bevorzugt regionale und saisonale Produkte verwendet.
30 Mitarbeiter sind in unbefristeten Verträgen ganzjährig beschäftigt.

Dekade-Projekte in Deutschland
Mit der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005-2014) haben sich die Staaten der Vereinten Nationen verpflichtet, diese Art des Lernens in ihren Bildungssystemen zu verankern. Und zwar vom Kindergarten bis zur Hochschule ebenso wie im außerschulischen Bereich und beim informellen Lernen. Eine Jury aus Experten entscheidet über die Auszeichnung der Bildungsprojekte. Voraussetzung ist die Ausrichtung der Arbeit an den Grundsätzen der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Themen sollen disziplinübergreifend behandelt und „Gestaltungskompetenzen“ vermittelt werden. Mit diesem Begriff ist die Fähigkeit gemeint, sich in die komplexe Themenstruktur der Nachhaltigkeit einzufinden und darüber hinaus selbst Handlungsspielräume jetzt und in der Zukunft erkennen und umsetzen zu können. Außerdem sollen die Projekte einen innovativen Charakter haben, in die Breite wirken und sich um die Zusammenarbeit mit anderen Projekten bemühen.

Pressemitteilung zum Download: