Spatenstich fürs Reservat: „Bären unter den Baumwipfeln“ ist auf dem Weg

Am Baumwipfelpfad Krkonoše ist der Bau der größten Erweiterungsmaßnahme seit Eröffnung des Pfades gestartet. Das Bären-Reservat wird nicht nur ein attraktiver Gästemagnet sein. Es leistet einen aktiven Beitrag zum Erhalt des Ökosystems im Riesengebirge und zum Schutz der gefährdeten Wildtiere.

Janské Lázně, 17. April 2025 – Am Montag, 14. April 2025, wurde der Bau des Braunbär-Reservats am Baumwipfelpfad Krkonoše in Janské Lázně eingeweiht. Es wird eine eigenständige Einrichtung des Safariparks Dvůr Králové in enger Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Krkonoše (KRNAP) sein. Das Projekt hat den Anspruch, im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EAZA Ex-situ Programme, EEP) zu arbeiten, das unter anderem die Erhaltung des Genpools lebender Tiere sicherstellt. Der ökologische Teil des Projekts wird sich mit der Rolle der Raubtiere in der Natur und auch mit den Problemen befassen, die sich aus ihrem Zusammenleben mit dem Menschen ergeben.

Reservat liegt direkt unterhalb des Baumwipfelpfads Krkonoše

Unter dem südlichen Teil des Baumwipfelpfads wird in den nächsten sechs Monaten ein etwa 5.400 Quadratmeter großes Gehege gebaut. Es umfasst nicht nur einen Bereich, in dem die Besucher die Bären sehen können, sondern auch einen Rückzugs- und Ruhebereich für die Tiere.

Filip Pekárek, Geschäftsführer der Zážitková Akademie s.r.o. (ZAK), die den Baumwipfelpfad Krkonoše betreibt, erklärt die Hintergründe: „Wir haben mit der Vorbereitung dieses Projekts im Jahr 2022 begonnen und sind dankbar für die hilfreichen und konstruktiven Verhandlungen mit dem Safaripark in Dvůr Králové, mit dem wir von Beginn an in engem Austausch standen, sowie mit der KRNAP-Verwaltung, auf deren Grundstück das Gehege gebaut wird. Das Einvernehmen und die Zusammenarbeit von uns allen ist der Grund dafür, dass die Besucher in einem Jahr Braunbären in ihrer natürlichen Umgebung im Wald rund um unseren Pfad sehen können.“

Miroslav Matas, Leiter des Baumwipfelpfads Krkonoše, fügt hinzu: „Für uns ist das das größte Projekt seit der Eröffnung des Pfades. Jedes Jahr versuchen wir, das Erlebnis für unsere Besucher noch ein bisschen zu verbessern. Letztes Jahr haben wir eine gläserne Aussichtsplattform installiert und dieses Jahr beginnen wir mit dem Bau des Reservats. Der Pfad ist jedoch nicht nur ein Ort, an dem die Menschen die Natur des Riesengebirges genießen können. Wir versuchen auch, ihnen Wissen über das Leben im Wald zu vermitteln. Darüber, wie der Wald wächst, wie man sich im Wald und gegenüber dem Wald verhält, damit er für künftige Generationen erhalten bleibt. Mit den Bären eröffnen wir unseren Besuchern eine weitere Dimension, indem wir ihnen die Rolle dieser gewaltigen Raubtiere im Ökosystem erklären und auch die Probleme im Zusammenleben mit dem Menschen nicht außer Acht lassen.“

Experten: Bären-Reservat ist ein Projekt, von dem Mensch und Tier profitieren

Das Projekt „Medvědi pod korunami stromů“ (deutsch: „Bären unter den Baumwipfeln“) wird als eigenständige Arbeitsstätte des Safariparks Dvůr Králové in Zusammenarbeit mit der KRNAP-Verwaltung und dem Baumwipfelpfad Krkonoše durchgeführt. Ziel des Projekts ist es, den Schutz und die Erhaltung des Braunbären-Genpools zu fördern. Es spiegelt die gemeinsamen Bemühungen aller Beteiligten zum Schutz der Natur und zur Aufklärung der Öffentlichkeit über die Bedeutung des Schutzes von Wildtieren und ihrer natürlichen Lebensräume wider.

Přemysl Rabas, Direktor des Safariparks Dvůr Králové, sagt dazu: „Wir sind froh, dass Vertreter des Pfades an uns herangetreten sind. Das gibt uns die Möglichkeit, beim Bau eines völlig neuen Geheges und damit einer Einrichtung für die Bären zu helfen, die den neuesten Anforderungen entspricht, was heute vielerorts problematisch ist. Hier wird es in der natürlichen Umgebung des Riesengebirges entstehen.“

„Ich sehe vor allem drei positive Aspekte“, sagt Přemysl Rabas weiter. „Erstens werden die Menschen in einer Zeit, in der die Zahl der Tiere in freier Wildbahn zunimmt, mehr über ihr Leben und das Zusammenleben mit ihnen lernen. Sie werden dann besser wissen, wie sie sich ihnen gegenüber verhalten sollen. Zweitens hat das Umweltministerium Schwierigkeiten, Einrichtungen zu finden, die Rettungszentren für Wildtiere betreiben, und dieses Projekt wird in gewisser Weise eines schaffen. Und drittens ist das Projekt natürlich auch für künftige Besucher des Baumwipfelpfads und des Riesengebirges attraktiv.“

Eröffnung ist für April 2026 geplant

Robin Böhnisch, Direktor der Nationalparkverwaltung Krkonoše (KRNAP), ergänzt: „Der Braunbär ist das einzige Mitglied seiner Familie, das schon in der Neuzeit auf dem Gebiet des heutigen Nationalparks vorkam.   Er kehrt genau nach 300 Jahren in das Riesengebirge zurück. Die KRNAP-Verwaltung wird sich vor allem auf den ökologischen Teil des Projekts konzentrieren und die Bedeutung der Rolle der großen Raubtiere im Ökosystem sowie die Geschichte der Bären im Riesengebirge erläutern.“

Das Gehege auf dem Gelände des Baumwipfelpfads wird in den kommenden Monaten gebaut. Die Ankunft der vier Bären ist für Oktober geplant. Ihre Akklimatisierung erfolgt im Winter, die offizielle Eröffnung des Betriebs ist für Ostern 2026 geplant. Die Gesamtinvestition für den Bau des Projekts beträgt mehr als 15 Mio. CZK (umgerechnet rund 600.000 Euro).

Pressemitteilung zum Download:

Spatenstich fürs Reservat: „Bären unter den Baumwipfeln“ ist auf dem Weg